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BRACHTKERL-INDEX: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Die Oscars sind schon lange her und endlich komme ich mal dazu mir 1917 anzusehen. Meine Leidenschaft für (Anti)-Kriegs-Filme besteht nicht erst seit dem ich damals zitternd und unerlaubterweise „Der Soldat James Ryan“ im Kino sah. Unerlaubt da der Film damals ab 16 war und ich erst 15. Mit „Die Brücke von Arnheim“ oder „Steiner – das Eiserne Kreuz“ kam ich auch schon früher in Berührung mit dem Genre. Allerdings war es immer der Zweite Weltkrieg, der mich mehr berührte. „Im Westen nichts Neues“ zum Beispiel ist superöde und fad. Es gab also eigentlich keinen guten Film über den Ersten Weltkrieg. Dieser hatte mich auch nie so wirklich in seinen Bann gezogen. Dies änderte sich allerdings als ich im Zuge meiner Bundeswehr-Zeit einen Ausflug mit der Truppe ins lothringische Verdun machen durfte.

Eins direkt vorweg. Der Film entsprach exakt dem, was ich mir davon versprach, und das war eins: Nervenkitzel bis zum Schluss. Es ist schon lange her, dass ich dauerhaft angespannt auf der Couch saß und einem ständig das „Da passiert gleich was“ Gefühl einengt. Und genau das macht den Film aus und verdient dann auch die zugesprochenen Academy Awards.

Zum Film: Wir begleiten zwei Soldaten der British Army, die 1917 als Meldegänger an der Westfront einen dringenden Befehl in die vorderste Linie bringen sollen. Kommt dieser Befehl nicht rechtzeitig an, werden Tausende Männer in einen Hinterhalt der deutschen Armee rennen und ihr Leben verlieren. Allen voran der Bruder eines der Protagonisten. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, der mit vielen dramatischen Wendungen einhergeht.

Die Werbetrommel wurde im Vorfeld mit namhaften Darstellern wie Benedict Cumberbatch (Doctor Strange, Sherlock), Mark Strong (Kingsman, Sherlock Holmes), Colin Firth (Kingsman), Richard Madden (GoT) und Andrew Scott (Sherlock) gedreht, doch tatsächlich tragen die eher unbekannten jungen Hauptdarsteller den gesamten Film. Die oben genannten Schauspieler kommen nämlich insgesamt vielleicht auf 5 Minuten Screentime.

Was den Film aber wirklich sehenswert macht, ist die düstere Stimmung, der Thrill und das er als One-Cut-Film gedreht wurde. Ich liebe One-Shots und One-Cuts. Das geschulte Auge kennt zwar die Schnittstellen, doch wirkt er tatsächlich wie aus einem Guss und man hat das Gefühl man begleitet die Jungs tatsächlich einen Tag lang durch das bittere Nordfrankreich von 1917.

Dieser Film gilt hiermit als empfohlen…!

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A BEAUTIFUL DAY
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